Schamanen, Limonen & Oaxaca

Catemaco ist bekannt für seine Hexenzeremonien und Schamanen. So war es für uns ein Muss, ebenfalls einen Schamanen aufzusuchen. In einem Haus, etwas ausserhalb des Dorfzentrums, fanden wir uns schliesslich wieder in einem dunklen Raum beleuchtet mit kitschigen Girlandenlämpchen und Kerzen an einem kleinen Tisch vis a vis des Schamanen. Der Schamane sah aus wie ein normaler Mexikaner, also weder unheimlich noch wie ein Zauberer :-). Er nannte uns seine Preise für Zeremonien oder Reinigungen. Wir entschieden uns für die günstige Reinigung und ein kleines Säckchen aus Filzstoff gefüllt mit Kräutern als Talisman das es dazugab. Einzeln blieben wir dann im Raum und mussten uns vor ein Jesuskreuz stellen während der Schamane hinter uns etwas auf Spanisch brabelte und uns dabei mit einem nassen Kräuterstrauch über den Hinterkopf strich, uns Rücken und Arme mit einem Ei (das noch ganz war) abrieb und uns mit diversen Sprays, die wie verschiedene Haarsprays rochen, ansprühte. Mit pflotschnassen Haaren und nach unzähligen Kräutern und Sprays riechend kamen wir dann wieder raus :-). Ob Hokuspokus oder nicht – who knows ;-)! Fakt ist, dass auch die Einheimischen jedes Jahr den Schamanen besuchen um sich von ihm mit Glück segnen zu lassen. So hoffen wir nun auf unbeschwerte weitere zwölf Monate :-).

Von Catemaco fuhren wir in zwei Tagen mit Zweitklassbussen eine sehr kurvige, über 3000m hohe Strecke über viele Berge nach Oaxaca.

In Oaxaca sind wir nun seit über einer Woche in einem Hostel und schlafen in einem Vierbettzimmer. Das Haus wird von Leuten aller Nationen belebt und bietet eine gute Abwechslung zu unseren bisherigen Hotelnächten.
Vor einigen Tagen stiessen wir dazu, wie der Mexikaner vom Emfang den Amerikanerinnen zeigte wie man Chilaquiles kocht und durften ebenfalls mithelfen und mitgeniessen.
Vor einer Woche begann für uns die Spanischschule. Zu Fuss haben wir etwa 10 Minuten zu Fuss und einen wunderschönen Schulweg.

schulweg

Etwas nervös trabten wir also an, lösten mit anderen Schülern den Einstufungstest und wurden dann in die Räume unserer Privatlehrer geführt. Jetzt haben wir die erste intensive Woche durch und lernen jeden Tag etwas mehr. Araceli, die Lehrerin von Etienne, und Hugo, Andreas Lehrer, geben immer wieder neue Tipps was man in Oaxaca so findet. So haben wir auf dem Markt schon Empanadas (gefüllte grosse Tortillas), Tejate (ein jahrhunderte altes Getränk aus vielen Zutaten und bedeckt mit einer Substanz wie Mehl) und Tlayudas (Tortilla in Grösse einer Pizza die mit Bohnenmus und Fleisch und Gemüse nach Belieben belegt und anschliessend zusammengefaltet werden) probiert. Das essen ist auch hier fantastisch! Wir nutzen zwar oft die Küche im Hostel, probieren uns aber täglich durch die köstlichen Esswaren hier!

Jeden Mittwoch veranstaltet die Schule abends das „Cafe Social“ um den Studenten einen Platz zu bieten, sich untereinander kennenzulernen. Gemeinsam gingen wir in eine Bar etwas trinken und lernten unsere Mitstudenten (auch einige aus der Schweiz, klar! :-)) kennen.

kirche

streetart

Oaxaca ist eine sehr schöne Stadt! Es gibt einen Zocalo auf dem man sich verweilen und die Sonne geniessen kann (wenn wir nicht auf der Hostelterrasse sind). Die Stadt ist gesegnet mit Künstlern und sehr alternativ mit viel Streetart. Zudem gibt es fast täglich eine Demonstration, was in Oaxaca aber als normal gilt und sehr interessante Kundgebungen sind. Neben den erwähnten Tlayudas gehören hier auch Mezcal (Schnaps), Chappulines (fritierte Insekten die man z.B. zu Tacos isst), Moles (7 verschiedene Sossen, die aus je ca. 25 Zutaten wie unter anderem Schokolade und Chile bestehen) und Chiles Rellenos (gefüllte Chili) zu den Spezialitäten.

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tlayuda

Im ganzen Land Mexiko fühlt man sich ausserdem im Paradies der Säfte (Hibiskus, Orange, Ananas, Horchata, Papaya, Melone – alles frisch zubereitet) und Glacen! Wir haben schon Glacen mit M&Ms, Coco, Mezcal, Mandarinen, Guayaba, Mango und weiteren Geschmäckern probiert und sind noch lange nicht fertig :-)!
Ausserdem isst man hier immer und zu allem Limonen! Zu jeder Mahlzeit mit Tortillas, Tacos, Burritos etc. gibt es Limonen aber auch wer eine Suppe isst, presst zuerst seine ein bis zwei Limonen darüber aus. Kauft Etienne seine geliebten Popcorns (oder Früchte und Chips) so gehört Salsa und Limonensaft selbstverständlich dazu. Der Vater von Hugo (Lehrer von Andrea) presst sogar Limonen über seinem Kaffee aus :-).
Was wir lieben sind Micheladas und Sueros! Bier welches im Glas getrunken wird, in dem sich schon ca. einen halben Dezi Limonensaft befindet, geschmückt mit einem Glasrand aus Salz (Suero) oder Salz und Chile sowie auch Chile im Limonensaft (Michelada) – ein sehr erfrischendes Getränk!

Von Oaxaca aus haben wir in El Tule den ältesten Baum der Welt besucht. Sein Stamm hat einen Durchmesser von über 15 Metern und insgesamt wiegt der Baum über 800’000 Tonnen!

el tule

Ein weiterer Ausflug von hier aus haben wir am letzten Wochenende nach Monte Alban unternommen. Die hier früher wohnhaften Zapatecos haben den ganzen oberen Teil eines Berges abgetragen und hier ihr Zuhause gebaut. Die Aussicht die man von der Ruinenstätte aus hat, ist grandios!

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Die nächsten Tage sind wir noch in Oaxaca und mühen uns mit Spanisch ab, am Wochenende gehts dann weiter in Richtung Pazifik!

Liebe Grüsse und viel Sonne schicken wir euch!

Andrea und Etienne

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