Hasta la victoria siempre!

Unser erster Reise-Monat ist bereits vorbei und wir sind gestern aus Kuba weggeflogen und hier in Mexiko City gelandet.
Nun nutzen wir die wieder vorhandene Internetverbindung um euch von den letzten Wochen in Kuba zu berichten.

Am 13. Januar sind wir in Holguin angekommen. Gleich am Anfang haben wir ein super Casa Particular erwischt. Unser Zimmer war im dritten Stock mit eigener Terrasse über allen andern Dächern mit einem super Ausblick und die Tochter zauberte bestes Essen.
Zur Erklärung: In Kuba kann man günstiger als in Hotels auch bei Privatpersonen übernachten. Meistens ist ein privates Bad dabei und ein kleiner Sitzplatz. Zudem kann man jeden Tag mitteilen, ob man gerne im Casa frühstücken oder abendessen möchte und wie man das Frühstücksei möchte und welches Fleisch oder welchen Fisch man gerne zum Abendessen hätte.

Holguin war ein guter Einstieg und wir haben oft auch einfach an der Sonne gesessen, das Geschehen beobachtet, ein paar Früchte oder Nüsse gekauft und sind mit den Kubanern ins Gespräch gekommen (oh ja, das Spanisch hier ist ziemlich schwierig zu verstehen :-)).

holguin

Nach drei Tagen sind wir weiter in den Westen nach Camagüey. Eigentlich wollten wir mit dem Bus fahren, wurden aber am Busbahnhof von Einheimischen auf ein Privatauto aufmerksam gemacht, das uns zum gleichen Preis mitnimmt. So sind wir mit zwei Jungs in unserem Alter nach Camagüey gefahren mit denen wir drei lustige Stunden verbrachten und die uns unterwegs sogar zum Sandwitchessen eingeladen haben. In Camagüey angekommen, sitzten wir in einem Restaurant und trinken Cuba Libre… geniessen die Sonne…im Hintergrund hören wir kubanische Musik… Etienne ist am lesen… da tritt ein CD-Verkäufer an den Tisch um der Touristin-Andrea eine CD zu verkaufen. Nach wenigen Worten sieht Etienne von seinem Buch auf und der Kubaner entschuldigt sich für die Störung… Eti wurde schon nach wenigen Tagen öfters für einen Kubaner gehalten :-).

In Camagüey haben wir beim Geldwechseln übrigens die ganze Bank blockiert :-). Wir haben zum Wechseln den Pass im Casa vergessen und als der Bankangestellte diesen zum Abschluss sehen wollte, ging Andrea diesen rasch im Casa holen (das zu finden war nicht ganz einfach :-)). Währenddessen wartete Etienne am Schalter. Nun kann sich in deren Banksystem aber immer nur ein Angestellter nach dem Andern einloggen um ein Geschäft zu tätigen, so dass die ganze Bank auf uns warten musste (läuft übrigens alles noch mit Windows 98) :-).

Nach weiteren zwei Tagen sind wir mit dem Bus nach Morón gereist bevor wir auf den Cayos ein paar Tage das karibische Meer genossen haben. Nach diesen erholsamen Tagen ging es dann weiter nach Trinidad. Ein Fahrer nahm uns mit bis nach Sancti Spiritus wo er uns dann an der Abfahrtsstelle der Camiones für Einheimische abgesetzt hat. Unseres Wissens war das Mitfahren von Touristen bis vor Kurzem noch verboten und auch jetzt läuft dies noch etwas komplizierter ab wenn man sich mit diesem System nicht auskennt. Diese Abfahrtsstellen sind etwas ausserhalb des Zentrums wo es dann gleich zur Schnellstrasse geht, so dass eigentlich jeder Kubaner mit Auto noch jemanden mitnehmen kann. Als wir dort standen fuhr gleich ein Bus nach Trinidad vor und unser bisheriger Fahrer hat unser Gepäck unten im Bus eingeladen, gesagt wir sollen darauf achten und nicht mehr als einen CUC bezahlen beim Einsteigen – da Kubaner Etienne als erster einstieg klappte das prima 🙂 – und schon gings los, dichtgedrängt im Bus durchs Hinterland in Richtung Trinidad. Die Leute sind in Kuba allgemein sehr nett und hilfsbereit, so hat uns ein junger Mann geraten wo wir am Zielort am besten aussteigen, da dieser Bus nicht bis ins Zentrum fährt. Ein Junge hat uns anschliessend mit seinem Bici-Taxi (das sind Velos mit zwei Sitzen dahinter) zum Casa von Bertha gefahren, die dort mit ihren Cousinen Zimmer vermietet.

trinidad

Trinidad ist touristisch und eine schöne historische Stadt nahe am Meer. An unserem eigentlich letzten Abend wurden wir von Bertha zusammen mit einem argentinischen Paar zum Abendessen mit ihrer Familie eingeladen. Die Mojitos schmeckten so gut und der Abend dauerte so lange, dass wir spontan um eine Nacht verlängerten :-). Auch am nächsten Abend gabs wieder ein Essen mit Allen zu dem wir eingeladen wurden, diesmal verabschiedeten wir uns aber rechtzeitig um am nächsten Tag um sechs Uhr den Bus zu erwischen :-).

Nächste Station: Santa Clara, eine Studentenstadt die sehr geprägt ist von Che Guevara der hier gelebt und gekämpft hat. Seine 1997 in Bolivien gefundenen Gebeine sollen hier, beim für ihn erbauten Monument (haben wir natürlich besucht), geborgen worden sein, wo Fidel für ihn ein ewiges Feuer angezündet hat.

monumentoche

Man spürt in Santa Clara sehr, welche Bedeutung Che wie auch weitere Personen (Jose Marti, Camillo Cienfuegos etc.), für das Volk haben und wie patriotisch schon die Schulkinder hier sind. Am 28. Januar als wir in dieser Stadt waren, fand ein Gedenkumzug für José Marti statt an dem alle Schulkinder teilnahmen. In jeder Kantonshauptstadt hat an diesem Tag so ein Umzug stattgefunden und nicht wenige patriotische oder anti-amerikanische Sprüche wurden dabei auf Plakaten herumgetragen, aufgesagt und gesungen.
Ausserdem gibt es in Santa Clara eine lange Wand auf der ein Karikaturenzeichner die Antipathie der Kubaner gegenüber den Amis aufzeigt.

santaclarabilderwand
Zudem haben wir auch den Ort besucht, an dem die Revolutionäre unter Anführung von Che Guevara den Waffenzug von Batista entgleisen konnten und so schlussendlich die Überhand im Lande gewonnen haben.

In Varadero haben wir dann vier Tage am wunderschönen Traumstrand verbracht und in einem Casa gewohnt wo wir praktisch eine Studiowohnung für uns alleine hatten.

varadero

Von da aus ging es nach Viñales, einem wunderschönen Tal. Am zweiten Tag hat Pedro, der Mann des Hauses, uns auf die illegalen Hahnenkämpfe aufmerksam gemacht, die mitten im Wald stattfinden. So haben wir dann den ganzen Nachmittag mit dem Dorf bei diesem Schauspiel verbracht. Die Kubaner spielen allgemein sehr gerne, so haben zwischen allen Kämpfen verschiedene Würfelspiele stattgefunden und man konnte sich an Ständen mit Sandwitch und Getränken verpflegen. Beim einfacheren Würfelspiel haben wir selber ein paar Pesos Cubanos gewonnen, bei anderen Spielen waren eher die Profis am Werk und den Emotionen und Einsätzen waren keine Grenzen gesetzt :-). Wir wurden auch in den nächsten Tagen in diesem Ort öfters auf diesen Nachmittag angesprochen da ausser uns natürlich kaum Touristen dabei waren. Pedro kam übrigens auch in den nächsten Tagen immer mit einem Update über die aktuellen Spiele und Lotterien auf uns zu :-).

vinales

In Viñales haben wir den zweiten Tag auf dem Rücken der Pferde verbracht. Mit einem Guide sind wir mit Pferden durch das wunderschöne Tal geritten. Es hat uns mega Spass gemacht, auch wenn die Pferde natürlich Automaten für Touristen sind und uns am Tag danach alles weh tat :-). Einen weiteren Tag verbrachten wir noch mit Wandern im Tal, danach machten wir uns schon auf zur letzten Etappe unserer Kubareise: Havanna!

Fünf Tage Havanna gingen vorüber wie im Fluge. Nebst dem Revolutionsmuseum (sehr interessant), verbrachten wir Zeit am Malecon (Strandpromenade), erkundeten Habana Vieja, Habana Centro und Vedado und besuchten einen Künstler, welcher Freund unserer mexikanischen Spanischlehrerin ist und verbrachten mit ihm einen lustigen Abend beim Bierchen trinken und an einem zweiten kochte er in der sehr „künstlerischen“ Küche seines Ateliers für uns und weitere Freunde.

havanna

So haben wir die letzten Tage verlebt. Bleiben wird uns sicher das kreolische feine Essen, die kubanische Musik die überall live zu hören ist und die interessante Geschichte Kubas (auch wenn wir nach vielen Gesprächen nicht nur positives im Sozialismus oder seiner jetzigen Umsetzung sehen – aber wo ist schon alles perfekt :-)).

Bis bald aus Mexiko City!
Andrea & Etienne

6 thoughts on “Hasta la victoria siempre!

  1. Merci für dä erschti Bricht. Mir hätten euch gärn uf de Automateross gseh….
    Hasta la vista, Vreni + René

  2. Sie Leben…. entlich es läbenszeiche. Ihr schineds ja mega guet z ha, das freut mich für euch… und Kuba schind entgäge mire meinig ja doch recht cool z si. Machets guet, freue mi scho storys vo Mexiko (Mul luege ob de eti au us Mexikaner düregeit)

    Grüess us de Schwiiz

  3. Hallo dir zwöi
    Super Blog .
    Witerhin viel Spass.
    Che Eti no alles gueti zum Geburi.
    Bis zum nöchste Itrag.

    Gruz Retlik
    Ps: Gruz vo allne Sharkys

  4. Liebe Andrea und Etienne

    isch scho sehr spannend und ufregend, was da bi euch alles abgeit. Bim Pferderitt hesch sicher, liebi Andrea, a dini Haltig dänkt, wie im Yoga und Pilates. Warum de Muskelkater????
    Wünsche euch vo Härze aues Liebe uf eurer witere Reis.

    Herzliche Grüsse
    Manuela

  5. Hehe, isch nid so eifach gse Haltig z bewahre wenns amigs trabet oder galoppiert isch, ig s erschmou ufem Ross – aber i has probiert ;-).
    Lg (ou ad Yoga-Gruppe!) Andrea

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