Magische Orte!

Potosi liegt auf 4000m über Meer und ist eine der höchstgelegenen Städte der Welt. Zu besichtigen gibts hier die Mine in der 80% der männlichen Einwohner arbeiten oder gearbeitet haben.
Jetzt ist das immer so eine Sache der Sichtweise, ob man sowas besichtigen soll oder nicht, da die Minenarbeit sehr gesundheitsschädigend ist für die Arbeiter und teilweise auch Kinder schon dort mitarbeiten. Wir hatten schon einige Diskussionen mit andern Reisenden über Themen wie Minen- oder Favelabesichtigungen etc. respektive, ob man sowas unterstützen soll oder nicht. Deshalb möchten wir vorwegnehmen, dass wir bei unserer Besichtigung keine Kinder gesehen haben und mit sehr stolzen Minenarbeitern gesprochen haben die ihre Arbeit dort schon seit Jahrzehnten mit Leidenschaft ausüben und Freude haben, den Besuchern mehr darüber zu erzählen. Natürlich ist es ein mega harter Job der mit einem hohen Risiko verbunden ist aber dem Minenarbeiter bringts schlussendlich mehr, wenn Besucher kommen (sie erhalten von den Besuchern Geschenke und kriegen auch eine Bezahlung von den Touragenturen – sagt man zumindest), als wenn niemand mehr hingeht.

Gegen neun Uhr morgens gehts los und wir machen unseren ersten Stopp beim Markt der Minöre. Dort kaufen wir alle ein Geschenk für die Minenarbeiter. Bei uns hats Getränke und Cocablätter im Sack drin, andere Gruppen bringen Zigaretten, Alkohol (mit 96%!), Sprengstoff, Süssigkeiten etc. mit. Dann fahren wir ins „Magazin“, wo wir mit einem Anzug, einer Stirnlampe und Gummistiefeln ausgerüstet werden. Und los gehts in die Mine!

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Mineneingang!

In unserer Mine werden Silber und Zinn gesucht. Es gibt am ganzen Berg überall verteilt Einstiegslöcher, wir gehen bei einem grossen Eingang herein und wandern insgesamt 1,2km im Berg. Die Luft ist stickig und teilweise gehen wir einige Minuten gebückt unter Kabeln und Holzbalken hindurch. Immer wieder treffen wir auf Minöre die uns zeigen wie sie arbeiten und denen wir eines unserer Geschenke übergeben. Jeder Minör muss sein eigenes Werkzeug kaufen. Es gibt auch keine Firma bei der ein Minero ansgestellt ist sondern sie bilden eigene Gruppen von ca. 2-10 Personen die zusammenarbeiten. Es kann sich also jedermann einer Gruppe anschliessen und mithelfen in der Mine.
Jährlich verunglücken 40 Minöre tödlich in der Mine, erzählt uns unser Guide. Einem Touristen sei aber noch nie etwas passiert da man mit uns die weniger tiefen Gänge besucht und auch nicht in sehr enge komplexe Löcher hoch- oder absteigt wo man nur noch mit einem Seil zehn, fünfzehn Meter hoch und runter klettert. Einen Gang besuchen wir, in der wirklich nur noch ganz wenig Platz ist und Mario, ein Minenarbeiter, arbeitet. Nicht alle wollen mit und ein Teil unserer Gruppe wartet im grösseren Gang.
Insgesamt halten wir uns ca. 2.5 Stunden in der Mine auf. Alle sind froh, als wir schliesslich wieder an der frischen Luft stehen. Es war aber auf jeden Fall ein sehr eindrückliches Erlebnis!

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Im Gespräch mit Minenarbeitern

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„Tio“ dem die Mineros Zigaretten, Alkohol und Coca-Blätter geben damit er ihnen Mineralien „schenkt“, also sie die Silberadern finden lässt
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Arbeiten auf engstem Raum (grösser als das was man hier sieht ist der Raum nicht)

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Ab Potosi gehts nach Tupiza. Von hier aus wollen wir die Uyuni-Tour starten. Eigentlich planen wir mit der Tour direkt nach Chile zu fahren, so würden wir aber viel zuviel verpassen an Sehenswürdigkeiten und entscheiden uns für die Tour von Tupiza nach Uyuni.
Unsere Gruppe besteht nebst uns aus zwei Engländern, einer Neukaledonierin, drei Israelis und dem Schweizer Pascal, der während einiger Zeit in Bolivien gearbeitet hat und nun ebenfalls auf Reise ist.
Wir haben eine suuuper Gruppe und verstehen uns während der ganzen vier Tage hervorragend!

Mit zwei Jeeps ziehen wir los. Wir teilen uns diesen mit unserem Guide Andres, der Köchin Dolores und dem Paar aus England. Die erste Etappe geht von Tupiza nach Quetena Chico, wo wir die erste Nacht verbringen auf 4300m über Meer und es ist aaaaaabartig kalt!!! Nachts und früh morgens haben wir -15 Grad und es geht ein extrem starker Wind. Heizungen existieren hier nicht und die Hütten sind aus Lehm gebaut aber natürlich mit vielen offenen Stellen. So schlafen wir in Thermounterwäsche und Pullover im Schlafsack mit je zwei dicken Decken drüber frieren aber alle immernoch!

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Der Start in den zweiten Tag beginnt mit einigen Komplikationen: einer der beiden Jeeps hat die nächtliche Kälte nicht gut ertragen und so müssen die beiden Guides zuerst zwei Stunden Reparaturarbeit leisten. Zudem können wir aufgrund des gestrigen schlechten Wetters – heute ist es um einiges besser – leider zwei Lagunen nicht besuchen. Diese liegen sehr hoch und es soll sehr viel geschneit haben. Aber halb so schlimm, zuerst dachten wir nämlich, wir können überhaupt nicht in den Nationalpark.
Heute besuchen wir ein natürliches Termalbad das richtig richtig heiss ist sowie die Geysers, aus dem Boden rauchende Löcher, und die Laguna Colorada.
Schliesslich übernachten wir in Villa Mar auf 3800m, es ist zwar immernoch kalt aber schon um einiges angenehmer als in der ersten Nacht.

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Natürliches Thermalbad, drinnen 35 Grad, draussen 15 Grad 🙂
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Geysers, rauchende Löcher und sprudelndes Wasser – wird alles als Energie genutzt
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Laguna Colorada
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Chinchilla
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Kamelreiter 🙂

Tag drei ist die letzte Etappe, bis wir unser Ziel, die Salar de Uyuni, erreichen. Auch diesmal bietet die Landschaft unterwegs wunderschöne Bilder und wir besichtigen unterwegs unzählige Dinge.
Gegen Abend treffen wir in Puerto Chuvica ein. Der Ort liegt am Rande der Salzwüste und hier übernachten wir in einem Salzhotel! Und als wäre dies nicht schon cool genug, gibts noch zwei Flaschen Wein von der Agency und Dolores, die sonst schon unglaublich gut kocht, übertrifft sich diesmal selbts mit einer leckeren Gemüselasagne!

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Dolores bereitet das Almuerzo im Freien zu

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Im Salzhotel

Am nächsten Morgen gehts bereits um halb fünf los. Wir fahren über die Salzwüste, die 12’000 km2 gross ist (!!!), zur Isla Incahuasi, um dort den Sonnenaufgang zu beobachten. Wir sind ziemlich früh dort und frieren uns fast die Füsse ab, bis die Sonne endlich wärmt. Danach gibts dann Frühstück direkt bei der Isla.

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Leider ist die Wüste aufgrund des Windes, den wir am ersten Tag hatten, von einem Braunschimmer überzogen und wir haben zuerst schon gedacht, wir werden die Salzwüste gar nicht weiss sehen. Da es aber nur auf eine Seite gewindet hat, dreht man sich halt in die andere und da siehts dann schon viel weisser aus :-). Nun kommt nämlich das Highlight der Tour: das Knispen der lustigen Fotos mitten in der Salzwüste!

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Gegen Mittag fahren wir wieder an den Rand der Salzwüste wos Mittagessen gibt, bevors nach Uyuni geht. Hier besuchen wir noch den Cementerio del Tren (Zugfriedhof).

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Asi es la vida!

Um nach Chile zu gelangen, müssen wir bereits um fünf Uhr morgens auf den Bus, der uns an – oder besser zwischen – die Grenze bringt. Wir holen uns in einer Baracke im Nirgendwo den Ausreisestempel, steigen wieder in den Bus ein, der uns ca. 100m weiter in der Wüste absetzt. Hierhin kommt dann ein Bus aus Chile, der uns abholt und mit uns zur chilenischen Grenze fährt. Die chilenische Grenze ist die mühsamste der gesamten bisherigen Reise. Wir warten zuerst ca. eine Stunde im Bus bis wir aussteigen dürfen da immer nur Bus für Bus bedient wird. Danach warten wir eine weitere halbe Stunde, bis der Migrationsschalter öffnet – obwohl ja nur wir da sind – dann wird unser Gepäck einzeln durchsucht und zum Schluss wird noch der Hund geholt, der den Drogencheck macht. Der hats allerdings nicht so im Griff, die Grenzwächter verstecken nämlich nach der regulären Durchsuchung im Gepäck eines Touris Koks das der Hund finden soll, tut er aber nicht :-).

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Die Grenze

San Pedro de Atacama ist einer der magischsten Plätze die wir während unserer Reise bisher besucht haben! Es ist wuuuunderschön! Rund um San Pedro gibts 24 Vulkane!
Leider hauen uns aber auch die Preise fast um, nach Peru und Bolivien ist Chile nämlich teuer, nebst Brasilien soll es das teuerste Land Südamerikas sein. Der Standard ist aber hoch, was auch seine Vorteile hat, so muss man sich hier z.B. nicht mehr um sein eigenes Toilettenpapier im Hostel kümmern :-).

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Im Dschungel von Bolivien haben wir Cecilia kennengelernt, sie wohnt in San Pedro und wir verbringen mit ihr einige lustige Nachmittage und Abende!

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Eine feine Chorriana, mjam!

Ausserdem besuchen wir verschiedene Lagunen sowie das Valle de la Luna das der Oberhammer ist! Wir fühlen uns wie auf dem Mond inmitten der Vulkane, Sandwüste, des herumliegenden Salzes und der erstaunlichen Steinformationen. Wir lassen am besten die Bilder sprechen. 🙂

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Eine Laguna voller Salz aber brrrrr, mega kalt!

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300 Geysers an einem Ort die wir beim Sonnenaufgang besuchen
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Mondlandschaft im Valle de la Luna!

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Ein Muss ist auch die Starwatchingtour. Es gibt viele Anbieter, uns wird ein Kanadier empfohlen der sieben Kilometer ausserhalb von San Pedro wohnt und 10 Teleskope in allen Grössen besitzt. Der Typ ist ein Sternenfreak! 🙂 Er weiss alles und hat sein Leben voll und ganz den Sternen gewidmet, deshalb ist er auch an diesen Ort gezogen, hier hat er nämlich 320 klare Nächte im Jahr und praktisch kein Licht von rundherum, so dass man die Sterne hervorragend sieht. Er erklärt uns einiges über die Konstellationen, die Sternzeichen und wie man einen Planeten von einem Sternen unterscheiden kann am Himmel. Danach dürfen wir alle durch die verschiedenen Teleskope schauen und sehen sogar Saturn mit seinem Ring rundherum – allerdings mega mini aber trotzdem! Cool!

Nach fast einer Woche in San Pedro – hach wir hätten noch lange bleiben mögen 🙂 – fahren wir nach Salta in Argentinien! Hier sind wir jetzt und erkundigen das neue Land indem schon Fussballstimmung aufkommt! 🙂

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Saludos desde Argentina!
Andrea y Etienne