Im Reich der Inkas

In Lima verbringen wir nur wenige Tage. Die Stadt ist gross, hektisch und die interessanten Dinge sind schnell gesehen. So gehts weiter nach Pisco. Je weiter südlicher von Lima wir nun kommen, umso touristischer und deshalb manchmal auch etwas anstrengender wird Peru.

Dani und Carmen, unsere Freunde aus dem Südtirol sind in den nächsten Tagen auch immermal wieder mitdabei. Manchmal sind wir schon etwas weiter, manchmal sie, aber da unsere Route ungefähr die gleiche ist, treffen wir uns alle paar Tage wieder. Die beiden erhalten in Pisco noch Besuch von Tom aus der Heimat und gemeinsam besuchen wir die Isla Ballestas auf der Halbinsel Paracas.

Mit einem grossen Boot fahren wir zum Nationalpark raus und sehen hunderte (!) von Seelöwen, Vögeln und Pinguinen! Nach dem Bootsausflug gehts in die Wüste die direkt am Pazifik liegt und atemberaubend aussieht!

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Ausserirdische? Niemand weiss, wieso sich das Zeichen (laut Peruanern ein San Pedro Kaktus) immer so bleibt und aus mehreren Kilometern Entfernung sichtbar ist.

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Hunderte von Pinguinen!

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Seit El Salvador haben wir in Pisco wiedermal eine Unterkunft mit Pool und geniessen deshalb einfach noch einen chilligen Tag mit Baden.
Mitten in der Nacht werden wir von heftigem Rumpeln geweckt, unser ganzes Bett schiebt sich hin und her im Raum, ein Erdbeben mit der Stärke 6.2 (das Epizentrum ist nur 39km südlich von Pisco). Natürlich ist das ganze Hotel auf den Beinen, so ein starkes Beben ist auch hier unüblich, schwächere gibts aber öfters. 2007 sind 85% der ganzen Stadt Pisco aufgrund eines starken Erdbebens eingestürzt!

Wir fahren weiter nach Huacachina, einer Oase mitten in der peruanischen Wüste. Huacachina besteht praktisch nur aus einfachen Hotels und Restaurants, ist aber durch die unglaubliche Lage einen Besuch wert! Im Bettpreis inbegriffen ist fast überall eine Buggy- und Sandboardingtour. Wir erwarten nichts, haben aber einen meeega Spass! 🙂 Etienne fühlte sich wie im Film Mad Max.

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Die Oase Huacachina
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Amigos aus dem Südtirol!
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Mad Max Eti! 🙂

Auch der nächste Ort ist nicht weit entfernt und wir fahren wenige Stunden nach Nazca. Hier befinden sich die berühmten – und mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit von Ausserirdischen gezeichneten – Nazcalinien. Erich von Däniken hat sich vor einiger Zeit intensiv mit diesen Linien befasst und ist hier eine bekannte Persönlichkeit.

Wir wägen ab ob wir den teuren Flug über die Nazcalinien machen, entscheiden uns aber schliesslich für das günstigere Backpackerprogramm. Mit dem Bus fahren wir auf der Panamericana in der Wüste bis zu einem Aussichtspunkt. Von unten sieht man nichts, einfach nur Wüste, keine Anzeichen von irgendwelchen Linien. Sobald man aber die Treppenstufen des Miradors besteigt, erkennen wir zwei Zeichen: Der Baum und die Hände! Unglaublich!!! So sehen wir zwar nur einen Bruchteil der in diesem Gebiet existierenden Zeichen aber schon davon sind wir schwer begeistert!

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Nazcalinien: El Mano
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Und: El Arbol

Anschliessend wandern wir bei grosser Hitze der Panamericana entlang zu einem weiteren Hügel von dem aus man viele viele Linien erkennen kann, die sich bis zum Horizont hinziehen und ebenfalls zu den Nazcalinien gehören. Klar ist: Von Menschenhand wurden diese Zeichen und Linien nicht gmacht.

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Linien bis zum Horizont

Mit dem Nachtbus fahren wir weiter nach Arequipa, einer grossen Stadt. Wir erwischen ein mega gemütliches, einfaches Zimmer auf dem Dach eines Hostels mit eigenem Balkon und einer super Aussicht über die ganze Stadt. Einen lustigen Abend verbringen wir hier noch mit Dani, Carmen und Tom, bevor diese weiter nach Cuzco und wir zum Colca Cañon fahren.

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Plaza de Armas in Arequipa

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Mitten in den Anden, 6 kurvige Busstunden von Arequipa entfernt, befindet sich Cabanaconde, ein kleines ruhiges Dörfchen voll indigener Peruaner. Nach einer Nacht in Cabanaconde stehen wir schon ganz früh morgens auf, um mit dem Bus zum Aussichtspunkt zu fahren wo wir die Könige der Anden, Kondore, beobachten. Was für ein imposantes Tier!

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Gegen Mittag steigen wir den Cañon herab nach Sangalle. Nach zwei Stunden sind wir unten, wo es sonnig und heiss ist, und stürzen uns in den kühlen Pool der wunderschönen Anlage. Es sieht aus wie das Paradies! Uns kommt es total unwirklich vor, dass hier am Grunde des Cañons, direkt am Fluss, fünf sehr einfache aber schöne Hostelanlagen sind.
Wir übernachten in einem einfachen Lehmhäuschen und geniessen auch am Folgetag nochmals die Sonne, bevors an den dreistündigen und anstrengenden Aufstieg geht. Brutal siehts aus von unten, ist dann aber nur halb so schlimm :-).

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Ganz weit unten im Cañon: Sangalle

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El Paraiso!
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Cabanaconde

Nach einer weiteren Nacht in Cabanaconde fahren wir nach Arequipa wo wir mit dem Nachtbus nach Cuzco wollen. Da wir einen extrem günstigen Bus gefunden haben, der immer schnell ausgebucht ist, haben wie ausnahmsweise bereits im Voraus ein Ticket gekauft und warten nun auf den Bus… der einfach nicht kommt. Als es dann auch für peruanische Uhren schon sehr spät ist für eine Verspätung und wir x Personen fragen wo der Bus bleibt, erfahren wir, dass auf den Strecken nach Lima und Cuzco Proteste und Blockaden der Mineros stattfinden und deshalb manche Busse feststecken oder nicht fahren. Tja, so fahren wir bei Dunkelheit wieder in die Stadt und Ironie des Schicksals: in unserem ehemaligen Hostal ist unser Dachzimmer das einzig freie Zimmer :-).

Am nächsten Tag klappts dann und wir fahren nach Cuzco. Die Stadt ist das Tor zum Inkareich und voller Touristen aber auch wunderschön! Es gibt so viele kleine Gassen, dass man sich hier tagelang die Zeit vertreiben kann.

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Cuzco

Wir kaufen uns das Boleto Touristico für verschiedene Sehenswürdigkeiten und Besuchen zuerst das kleine schöne Städtchen Pisac und die dort am Hang liegenden Ruinen. Die Ruinen sind mega schön! Von oben kann man gemütlich durch all die Bauten runter ins Dorf laufen und diese dabei bestaunen.

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Imposante Ruinen in Pisac

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Als nächstes sehen wir uns Moray an und die Ruinen von Ollantaytambo, wo wir uns auch gleich für ein paar Tage einquartieren weil das Dorf so gemütlich ist.

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Moray
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Das schöne Dorf Ollantaytambo mit seinen Ruinen im Hintergrund

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Und dann folgt das Highlight der Ruinen, der Machu Picchu!
Zuerst muss man nach Aguas Calientes gelangen, dem Dorf am Fusse des Machu Picchus, welches nur via Bus und dann zu Fuss oder per Zug erreichbar ist. Wir entscheiden uns, ab Ollantaytambo mit einem Collectivo frühmorgens zum Kilometer 82 zu fahren, resp. dorthin wo die Strasse endet, und dann zu Fuss 30km den Gleisen entlang zugehen bis nach Aguas Calientes. Ein Abenteuer ists! Und anstrengend 🙂 – aber eine wunderschöne Landschaft. Immer wieder passieren uns die Züge die von Ollanta oder Aguascalientes herkommen. Nach genau sechs Stunden treffen wir kurz nach Mittag im Dorf ein, so können wir uns gleich die Tickets besorgen und uns etwas erholen. Wir sind schon so hibbelig die Ruinen zu sehen, dass wir sehr unruhig schlafen :-).

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Auf dem Weg zum Machu Picchu!

Und dann gehts los! Ganz früh betreten wir unter den ersten Menschen den Machu Picchu! Es ist der Oberhammer! Wir haben schon viele schöne Ruinen gesehen, die sich auch durch Machu Picchu nicht in den Schatten stellen lassen, einfach weil jede Ruine ihre Eigenheiten und Besonderheiten hat. Was wir aber hier sehen ist erneut etwas ganz Spezielles! Sooo gross und mit seiner ungewöhnlichen Lage ist es kein Wunder reisen hier tausende von Touristen aus aller Welt hin um das zu sehen! Man kann einfach nur dasitzen und stundenlang die Aussicht geniessen. Während der ersten zwei Stunden verteilen sich die Leute so gut, dass man glaubt alleine zu sein. Der grosse Ansturm folgt erst, als wir uns schon an den Abstieg machen.

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Der Wahnsinn!

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Inka Brücke

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Wir gehen zu Fuss nach Hidro Electrica (auf dem Weg dahin können wir aus weiter Ferne den Machu Picchu nochmals sehen) von wo aus wir ein Collectivo zurück nach Ollantaytambo nehmen.

Bald gehts zurück nach Cuzco wo wir nochmals kurz verweilen. Heute nacht sagen wir „Adios Peru“ und fahren nach Bolivien an den Titicacasee!

Hasta luego!
Andrea und Etienne